von Stefan Biggeleben | Jun 6, 2018 | Blogartikel
| Kolumne ‚Wirtschaftsmagazin GL&LEV kontakt‘
Korinthenkackerei oder einen Gedanken wert?
… über Alltagsfloskeln
„Ich möchte mich bei Dir entschuldigen.“ Ein Satz, den wir sicher oft in unserem Leben hören und selbst verwenden. „Möchten? Na tu es doch.“ wird mancher vielleicht bei diesem Satz denken. Ganz schön korinthenkackerisch oder? Obwohl – immer wieder dieser Konjunktiv. „Hätte-Tätte-Fahrradkette“ hat schon meine Oma immer gesagt. Aber darum soll es heute gar nicht gehen.
„Ich entschuldige mich.“ klingt auf jeden Fall schon mal besser. Aber Moment mal.
Kann denn jemand, der eine „Schuld“ begangen hat diese überhaupt selbst „entschuldigen“?
Achtsam betrachtet natürlich nicht. Dies obliegt doch wohl ausschließlich dem Menschen, dem etwas „angetan“ wurde! Logisch.
Und doch – so ist es mit der Macht der Gewohnheit – rutscht vielen immer wieder der Satz „Ich möchte mich bei Dir entschuldigen“ raus.
Die Verwendung der korrekten Form „Ich bitte Dich um Verzeihung.“ zeugt von achtsamem Umgang mit der für uns so wichtigen Kommunikationsform „Sprache“ und wirkt nebenbei auch noch unbewusst selbstsicherer.
Korinthenkackerei – oder einen Gedanken wert?
Gibt es Alltagsfloskeln, die Sie nerven?
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von Stefan Biggeleben | Mai 23, 2018 | Blogartikel
| Kolumne ‚Wirtschaftsmagazin GL&LEV kontakt‘
Gesundheit oder Entschuldigung?
Ja was denn nun?
„Gesundheit“? Oder „Entschuldigung“?
„Gesundheit sagt man heute auf keinen Fall mehr! Stattdessen entschuldigt sich immer die
Person, die geniest hat!“ meinte Klaus neulich im Rahmen eines Führungskräfte-Treffens und brachte damit eine interessante Diskussion in Gang.
Zwei der Anwesenden stimmten ihm zu während Karla, Projektleiterin eines mittelständigen Unternehmens und vier weitere meinten, es wäre doch wohl nach wie vor höflich, „Gesundheit“ zu wünschen.
Ja was denn nun? „Gesundheit“ oder „Entschuldigung“?
Nun, beides enthält Ungenauigkeiten. Wie alle zeitgemäßen Umgangsformen situationsgerecht angewendet werden, wird auch die Entscheidung pro oder kontra „Gesundheit“ unter diesem Gesichtspunkt gefällt. In allen offiziellen Situationen (z. B. Meetings) sowie in einer größeren Runde gilt die Empfehlung, die Entgegnung auf ein Niesen wegzulassen. Ein Grund: die Zahl der Menschen z. B., die von Allergien und damit ganzen Niesserien geplagt werden, wächst leider ständig. Da besteht die Gefahr, dass wiederholte „Gesundheit“-Kommentare einen ironischen Beigeschmack bekommen. Zudem fühlen sich viele selbst nur einmal Niesende als Störenfriede, etwa in Konferenzen oder noch offizielleren Situationen. Dieser unerwünschte Effekt würde durch das „Gesundheit“-Sagen nur verstärkt.
Grundsätzlich gilt: für das Niesen an sich braucht sich niemand zu entschuldigen. Wird dadurch jedoch eine Unterhaltung unterbrochen, ist eine Entschuldigung angebracht. Diese bezieht sich dann aber auf die Gesprächsunterbrechung statt auf das Niesen – im Business, wie auch im Privaten.
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von Stefan Biggeleben | Mai 12, 2018 | Buchempfehlungen
Selbstverständlich eine Pflichtlektüre für mich. Wobei ich zugebe: gar nicht so leicht, sich in die Sprach- und Schreibweise des 18. Jahrhunderts einzugewöhnen …
Interesse? Sicher finden sich bei Amazon Exemplare …
von Stefan Biggeleben | Apr 12, 2018 | Blogartikel
| Kolumne ‚Aktuelles aus Leverkusen‘
Wenn der „halve Hahn“ kein Käse ist … Über den Umgang mit fremden, wilden Kulturen.
Heute: Rheinländer auf dem Oktoberfest
Na klar! Auch für den Besuch des Münchener Oktoberfest ist verkleiden angesagt. Allerdings – liebe Rheinländer/innen – nicht so, wie wir das aus der 5. Jahreszeit kennen! Gut. Mit einem Krankenschwester- oder Feuerwehrmannkostüm wird man vielleicht tatsächlich in eines der großen Festzelte rein gelassen. Schließlich könnten diese tatsächlich mal gebraucht werden. Superman, Donald Duck & Co jedoch sind nicht angesagt. Was ‚Verkleidungen‘ angeht sind die Süddeutschen etwas eigen – um nicht zu sagen begrenzt: ausschließlich die traditionellen, landestypischen Krachledernen und Dirndl sind angesagt wenn man ‚hip‘ sein will. Wer die Kosten scheut: ein kariertes Hemd auf Jeans tut’s natürlich auch.
Apropos Festzelte. Wer nicht reserviert hat, der steht oft in längeren Warteschlangen bis er an seine Maß Bier (= knapp 5 Kölsch/Alt) kommt. Ein Tipp: das im Rheinland beliebte und bekannte „Stippeföttche“ eignet sich nicht zum Platzschaffen in engen Warteschlangen! Auch die Methode unseres Freundes Peter – am Vorabend ordentlich Knobi zu essen – kann ich nicht guten Gewissens empfehlen! Einige Anmerkungen zu Ihrem Besuch des Oktoberfestes möchte ich Ihnen jedoch gern mit auf den Weg geben.
1) Wundern Sie sich nicht wenn Sie (aus Gewohnheit) einen ‚halven Hahn‘ bestellen, dass Sie tatsächlich ein halbes Hähnchen serviert bekommen! 2) Wenn Sie dieses in Ruhe und mit Genuss verzehren können möchten, so verzichten Sie besser auf den Gesang von bei uns im Rheinland beliebten Gassenhauern wie z. B. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“ 3) Keine Angst vor ‚schunkeln‘ und ‚Polka‘! Schunkeln kennen Sie vom Heimweg nach dem Genuss zu vieler, alkoholhaltiger Erfrischungsgetränke und für die 1-2-hoppsassa-Polka gibt es bestimmt eine Tanzschule in Ihrer Nähe.
Punkten können Sie bei den Einheimischen natürlich (wie bei allen Auslandsaufenthalten) in dem Sie zumindest ein paar Brocken der ortsansässigen Sprachkultur beherrschen. Ob Sie der ‚Oachkatzlschwoaf‘ (Eichhörnchenschweif) dabei weiter bringt ist zu bezweifeln. Aber „Bittschön“ [biddsche:] = Bitte; „Dankschee“ [danggsche:]= Dankeschön oder „Pfiat Euch“ [bfiàddaich]=Tschüss zu beherrschen zeugt von interkultureller Aufgeschlossenheit und kommt sicher gut an!
Ich wünsche allen viel Vergnügen im Süden der Republik! Und … bleibt höflich!
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von Stefan Biggeleben | Apr 12, 2018 | Blogartikel
| Kolumne ‚Aktuelles aus Leverkusen‘
Bleib ich daheim oder fahr ich weg?
6 Uhr morgens: schnell raus! Nicht, dass uns diese komischen Engländer schon wieder den besten Platz am Pool wegschnappen! 7 Uhr: Frühstücksbuffet! Tja, ihr Miturlauber, Pünktlichkeit ist halt eine unserer Tugenden. 10 Uhr: „Hola chica! Tu ma sonn herrlich frisch Gezapftes rüber!“
Nur kein Neid ihr lieben Engländer! Früh aufstehen lohnt sich halt! Vor allem im Urlaub! Nur so gibt’s den besten Platz am Pool – nah an der Bar. 12 Uhr: natürlich pünktlich beim soeben aufgebauten Mittags-Buffet kommt leichte Panik auf. „Wie? Keine Schnitzel heute?“ Unfassbar! Bei einem Reisepreis von 199 Euro pro Person für 2 Wochen entspannenden Urlaub gehört doch wohl das Schnitzel zum Standard!? Gut, dass es wenigstens ordentlich Wein gibt! 14 Uhr: „Klar Chantal.
Hol Dir noch’n Eis und bring dem Vati gleich noch ein Cerveza mit!“
Nun liebe Lesende – wie dieser Urlaubstag weiter geht überlasse ich jetzt mal Ihrer Phantasie.
Sind wir so? – „Wir Deutschen“?
Ein klares NEIN! Laut aktueller Umfrageergebnisse hat sich das Bild des „typisch deutschen Urlaubers“ im Ausland langsam aber sicher gewandelt. Aus den lauten, nörgelnden Deutschen mit zur Schau gestelltem Bierbauch, weißen Beinen in Tennissocken und Sandalen sind – laut Aussage vieler Tourismusverbände – zum größten Teil freundliche, höfliche Europäer geworden die die Landessitten beherzigen! So finden es z. B. auch immer mehr Deutsche wichtig zumindest die nötigsten Redewendungen wie „Bitte“, „Vielen Dank“, „Guten Tag“ oder „Ich hätte gerne …“, in der Landessprache ihres Urlaubsortes zu beherrschen – und anzuwenden. Gut so!
Sie kennen Leute, die noch das alte Bild abgeben? Nun. Sollten Ihnen diese die in der Überschrift genannte Frage stellen, schwärmen Sie bitte vom „herrlich stressfreien Urlaub auf Balkonien und wie erholsam doch ein Urlaub daheim ist.“! Die Urlaubsregionen dieser Welt werden Ihnen dankbar sein und wir ‚anderen‘ – die höflichen Urlauber ebenfalls.
¡Muchas gracias!, merci bien, grazie tanto, thank you, dank u, ευχαριστώ πολύ …
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